Schnulz muss auch mal sein. Besonders, wenn man schnupfend im Bett liegt, hilft das sehr gut gegen Depressionen vom Löcher-in-die-Luft-starren.
Ein Buch, das mit „The kitchen was full of the smells of baking.“ beginnt, kann dafür nur perfekt sein. „Circle of friends“ nimmt einen mit in eine altmodischere Zeit, in der Mädchen noch selten Hosen tragen, es zum afternoon immer eine große Teetafel gibt und die Eltern die Töchter vor dem großen Ball mit Tränchen in den Augen verabschieden.
Es geht um zwei Mädchen, die, aufgewachsen auf dem Land – die eine im Kloster, die andere von Gluckeneltern – beste Freundinnen werden und ihre Lebensphasen auch als Freundinnen durchleben. Als sie später nach Dublin gehen, um zu studieren, lernen sie noch ein paar Freunde kennen, um die sich alles dreht. Wer kommt schlussendlich mit wem zusammen? Wird die große Benny tatsächlich den Uni-Star Jack abkriegen, obwohl sie so groß ist und nicht feminin vor sich hin dümmelt, sondern großartige Witze reißt und mit ihrer Schlagfertigkeit so manches Klischee zertrampelt.
Belanglos? Vielleicht. Aber wahnsinnig unterhaltsam, warm und spannend geschrieben.
Fazit:
Auch, wenn ich den Vornamen der Autorin wahrscheinlich nie richtig aussprechen können werde – ein schnulzig-schönes Buch hat sie da geschrieben. Für schnupfige Herbsttage genau richtig.
(AL)